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Bilaterale Beziehungen

Am 5. Februar 1992 wurde in Minsk das Protokoll über die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen der Republik Belarus und der Republik Österreich unterzeichnet. 

Die Botschaft der Republik Belarus in Wien wurde 1993 eröffnet. Die Außenstelle der österreichischen Botschaft nahm ihre Arbeit in Belarus 2013 auf. Im Jahre 2016 wurde sie in eine vollständige Botschaft reorganisiert.

In den vergangenen Jahren haben Belarus und Österreich die notwendige bilaterale vertragsrechtliche Grundlage geschaffen.

In der letzten Zeit ist für den politischen Dialog zwischen Belarus und Österreich eine positive Dynamik kennzeichnend. Reguläre Treffen und Gespräche zwischen offiziellen Vertretern beider Länder finden auf unterschiedlichen Ebenen statt.

Am 28. und 29. Juni 2018 besuchte der Bundespräsident der Republik Österreich Alexander Van der Bellen die Republik Belarus. Im Rahmen des Besuchs traf er mit dem Präsidenten der Republik Belarus A.G. Lukashenko zusammen. Die Staatoberhäupter von Belarus und Österreich sowie der deutsche Bundespräsident F.W. Steinmeier nahmen an der festlichen Eröffnung des zweiten Abschnitts der Gedenkstätte im ehemaligen NS-Vernichtungslager Maly Trostinez in der Nähe von Minsk teil. Van der Bellen war der erste österreichische Staatschef, der zu einem Besuch nach Belarus kam.

Am 15. Jänner 2019 wurde das neue Büro der österreichischen Botschaft in Minsk eingeweiht. Der Eröffnungszeremonie wohnte die Bundesministerin für Europa, Integration und Äußeres Karin Kneissl bei. Im Rahmen ihres Besuchs fanden Gespräche mit ihrem belarussischen Amtskollegen V.V. Makei statt.

Am 28. März 2019 weihte Bundeskanzler Sebastian Kurz gemeinsam mit dem belarussischen Präsidenten A.G. Lukaschenko das Denkmal „Massiv der Namen“ im ehemaligen NS-Vernichtungslager Maly Trostinez ein. Die Entstehung des Denkmals, gewidmet den in Trostinez durch Nazis vernichteten österreichischen Juden, ist zu einem erfolgreichen Beispiel des Zusammenwirkens von Belarus und Österreich im Bereich Verewigung des Andenkens an die Opfer des Krieges und der NS-Verbrechen geworden. Im Rahmen des Besuchs in Minsk fanden Arbeitsgespräche des österreichischen Regierungschefs mit dem Präsidenten und dem Premierminister von Belarus statt.

 

 

Am 12. November 2019 fand der erste in der Geschichte der bilateralen Beziehungen offizielle Besuch des Präsidenten A.G. Lukaschenko in Österreich statt. Das belarussische Staatsoberhaupt traf sich  mit seinem österreichischen Kollegen A.Van der Bellen, Präsidenten des Nationalrates W.Sobotka, Altbundeskanzler und Vorsitzenden der Österreichischen Volkspartei S.Kurz. Zusammen mit dem Nationalratspräsidenten nahm er am Wirtschaftsforum Belarus-Österreich in der WKÖ teil.

An der Entwicklung der bilateralen Beziehungen nehmen die Regionen und Städte von Belarus und Österreich aktiv teil. Die Kooperation entwickelt sich u.a. auch im Rahmen der Partnerschaftsabkommen zwischen der Region Minsk und Kärnten, den Städten Baranowitschi und Stockerau, dem Minsker Bezirk Oktjabrskij und Linz.

Einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung zwischenmenschlicher Kontakte leisten auch NGOs. Seit 2006 ist die NGO Österreichisch-Belarussische Gesellschaft (http://www.oewg.org), Mitglied des Dachverbands aller Österreichisch-Ausländischen Gesellschaften, in Österreich aktiv. Zur Belarussischen Gesellschaft für Freundschaft und kulturelle Beziehungen mit dem Ausland gehört die Freundschaftsgesellschaft Belarus-Österreich.

Die wirtschaftliche Zusammenarbeit nimmt einen besonderen Platz in den bilateralen Beziehungen ein. Regelmäßig werden Tagungen der gemischten Belarussisch-Österreichischen Kommission für die bilateralen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen durchgeführt. Seit vielen Jahren gehört Österreich zu den größten Investoren in die belarussische Wirtschaft und dient für sie als eine wichtige Quelle von modernen Investitionsgütern und Technologien. Unternehmerische Kontakte werden ständig weiter ausgebaut. Dazu trägt u.a. die aktive Arbeit im Rahmen des Belarussisch-Österreichischen Geschäftsrats bei. Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Beziehungen auf dem Gebiet des Handels und der Investitionen gebührt der Raiffeisen Bankengruppe und ihrer Tochterbank Priorbank sowie der Österreichischen Kontrollbank.

Eine der wichtigsten Komponenten der belarussisch-österreichischen Beziehungen ist die Zusammenarbeit im humanitären Bereich. Österreichische

Bürgerinitiativen arbeiten mit belarussischen Partnern zur Minimierung der Folgen der Tschernobylkatastrophe zusammen. Dank Bemühungen österreichischer Bürger haben Kinder aus den betroffenen belarussischen Regionen die Möglichkeit, die Sommerferien im Österreich zu verbringen und dort ihre Gesundheit zu stärken. Das Engagement österreichischer Partner im Bereich Tschernobylhilfe wird in der Republik Belarus hochgeschätzt. Am 4. Mai 2006 wurde die Leiterin der österreichischen Initiative „Erholung für Kinder aus Belarus“, Maria Hetzer, mit dem Franzysk-Skaryna-Orden ausgezeichnet.

Bilaterale Kulturkontakte

Ziemlich intensiv entwickeln sich die belarussisch-österreichischen Kulturbeziehungen. Zwischen den führenden Kultureinrichtungen beider Länder, so wurden z.B. zwischen den Nationalbibliotheken und Kunstfachhochschulen direkte Kontakte hergestellt. Einen intensiven Fachdialog mit ihren österreichischen Kollegen führt zum Beispiel die Belarussische Staatliche Kunstakademie. Im Rahmen der Vereinbarung mit der Kunstuniversität Linz nimmt sie am jährlichen Studentenaustausch teil.

Einen stabilen Charakter haben die Kontakte zwischen den Kunstschaffenden beider Länder. Österreichische und belarussische Maler beteiligen sich regelmäßig an gemeinsamen Ausstellungsprojekten.

Belarussische Musikkollektive sind oft zu Gast auf den Bühnen in Wien und anderen österreichischen Städten. Die belarussische Chormusik findet in Österreich großen Zuspruch.

Auf bekannten Bühnen von Wien und Salzburg finden die jährlichen Wintergastspiele der Balletttruppe des Nationalen Akademischen Bolschoi Opern- und Ballett-Theaters der Republik Belarus immer mit großem Erfolg statt.

Wissenschaftliche Zusammenarbeit

Die Entwicklung der Kontakte auf den Gebieten Wissenschaft, Bildung und Technik findet sowohl auf Bundes- wie auch auf Landesebene zwischen einzelnen wissenschaftlichen Institutionen und Bildungseinrichtungen statt.

Dank dem unterzeichneten Memorandum of Understanding entwickeln sich die direkten Kontakte zwischen der Nationalen Akademie der Wissenschaften von Belarus und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Die interuniversitäre Kooperation gestaltet sich zwischen der Belarussischen Staatlichen Universität und der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, der Belarussischen Staatlichen Pädagogischen Maksim-Tank-Universität und der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich, der Polesskij Staatlichen Universität und der Donau-Universität Krems, der Belarussischen Nationalen Technischen Universität und dem Institut für Mechanik der Werkstoffe und Strukturen der Technischen Universität Wien.

Immer breiter werden die Kontakte zwischen den belarussischen und österreichischen allgemeinbildenden Einrichtungen. Seit einigen Jahren entwickeln sich beispielweise erfolgreiche Partnerbeziehungen zwischen dem Wiener Billrothgymnasium und dem Minsker Gymnasium Nr. 7. Das Minsker Gymnasium Nr. 56 hat Kontakte mit einigen Bildungseinrichtungen in Linz geknüpft.

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