:

Veranstaltungen zum Gedenken an Häftlinge des KZ „Mauthausen“

17.05.2021 г.

Am 15. Und 16 Mai 2021 gedachten Diplomaten der belarussischen Botschaft in Österreich die Häftlinge der Nazi-Konzentrationslager Mauthausen.

Das Konzentrationslager Mauthausen wurde kurz nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Nazi-Deutschland im Sommer 1938 errichtet. In der Folgezeit wurde „Mauthausen“ zum System von Vernichtungslagern, zu dem neben dem Hauptlager ca. 50 Zweiglager (Außenlager) gehörten. Die Häftlinge wurden bei den Arbeiten in Steinbrüchen und beim Bau interirdischer Nazi-Rüstungsfabriken, um die Produktion von Luftangriffen zu schützen, eingesetzt.
Insgesamt befanden sich in den Jahren des Bestehens des Lagers „Mauthausen“ nach verschiedenen Quellen bis zu 335.000 Menschen im Lager. Darunter waren österreichische und deutsche Antifaschisten, diejenigen, die von Nazis als „minderwertig“ erklärt worden waren, Zivilisten aus den vom „Reich“ besetzten Ländern, Kriegsgefangenen. Mehr als 120. 000 Menschen wurden hingerichtet, von Schwerstarbeit, Foltern, Hunger und Krankheiten gestorben.
Das KZ „Mauthausen“ wurde am 5. Mai 1945 von amerikanischen Truppen befreit. Im Frühjahr 1949 wurde die Gedenkstätte Mauthausen eröffnet.

Am 15. Mai 2021 legten die belarussischen Diplomaten auf dem Friedhof Sankt Martin in Linz einen Kranz zum Grab des Helden der Sowjetunion Lew Manewitsch nieder.

 

Geheimdienstoffizier Oberst Lew Manewitsch (20.08.1898, † 11.05.1945) wurde in der Stadt Tschawussy, Gebiet Mogilev geboren. Seit 1943 befand sich Herr Manewitsch im KZ „Mauthausen“ und in den Außenlagern „Melk“ und „Ebensee“. Im KZ „Ebensee“ wurde er zu einem der Anführer der Untergrundbewegung. Oberst Lew Manewitsch verstarb in einigen Tagen nach der Befreiung des Lagers durch amerikanische Truppen am 6. Mai 1945.  

An demselben Tag wurde ein Kranz von der Botschaft zum Denkmal für die Opfer des Nazismus in der KZ-Gedenkstätte „Ebensee“ niedergelegt.

Mitarbeiter der Botschaft gedachten auch die Häftlinge des KZ Gusen.

Am 16. Mai 2021 nahmen S.E. Andrei Dapkiunas, Botschafter der Republik Belarus in Österreich und die Diplomaten der Botschaft an den Veranstaltungen anlässlich der 76. Wiederkehr der Befreiung des KZ Mauthausen teil.

Die Kränze wurden zu der Gedenktafel für belarussische Opfer des Nazismus, dem Obelisk für Häftlinge aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, Zentraldenkmal für Opfer des KZ Mauthausen, Karbyschew-Denkmal sowie zu Gedenktafeln für KZ-Opfer aus Aserbaidjan, Armenien, Kazakhstan, Polen und der Ukraine niedergelegt.

An der Veranstaltung in Mauthausen beteiligten sich Vertreter der österreichischen Staatsführung, Leiter und Mitarbeiter der in Wien akkreditierten diplomatischen Vertretungen, zahlreiche Vertreter der österreichischen und ausländischen öffentlichen Organisationen.

Am selben Tag gedachten Mitarbeiter der belarussischen diplomatischen Vertretung sowjetische Kriegsgefangenen, die während eines Ausbruchsversuchs aus dem KZ Mauthausen im Februar 1945 vernichtet wurden.

In der Nacht zum 2. Februar 1945 unternahmen mehr als 400 sowjetische Kriegsgefangenen einen Massenausbruch aus dem KZ Mauthausen. Dieser Aufstand der Häftlinge wurde zu dem größten in der Geschichte der nazistischen Konzentrationslager. Zur Verfolgung von Geflüchteten wurde eine Suchaktion eingeleitet, die zynisch als „Mühlviertler Hasenjagd“ bezeichnet wurde. SS unter Einbeziehung von Zivilpersonen aus dem lokalen Umfeld spurten auf und vernichteten die meisten Ausbrecher. Es gelang nicht, neun Geflüchteten zu finden. Trotz Todesgefahr versteckten die Ortseinwohner sie bis zum Kriegsende.

 

 

Druckversion

Belarusian Diplomatic Missions

All Missions Belarus' Foreign Ministry
Go to